Erinnerungskultur im Wandel – Konsequenzen für den Deutschunterricht, Dienstag, 13.06.2023

Die Expert:innen stellten sich Fragen wie: Welche Chancen ergeben sich für die Verknüpfung von literarischem mit historischem Lernen? Welche Rolle spielen unterschiedliche mediale Formen wie z.B. Kurzfilme bzw. Literaturverfilmungen, Comics oder Graphic Novels sowie Bilderbücher? Wie gehören Erinnerungskultur und Bekämpfung des Antisemitismus durch pädagogische Präventionsarbeit zusammen? In Anwesenheit von rund 50 Zuhörer:innen diskutierten Prof. Dr. Anja Ballis, Professorin für die Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur an der LMU München, Prof. Dr. Sascha Feuchert, Professor für Neuere Deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Holocaust- und Lagerliteratur sowie ihre Didaktik an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Dr. Andrea Schwermer, Referentin im Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Rebecca Seidler, 1. Vorsitzende des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen und Dr. Susanne Urban, Leiterin Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen) intensiv und durchaus kontrovers die Erinnerungskultur, aber auch die Versäumnisse in der Lehrer:innenausbildung – trotz der vielen Materialien und Empfehlungen der KMK. Bei Pädagog:innen ist antisemitismuskritische Ausbildung kaum oder gar nicht in der Praxis vorhanden. Der Umgang mit der Shoah wird oft auf Besuche in Gedenkstätten beschränkt; das Tagebuch der Anne Frank oder ungeeignete Literatur verweisen darauf – es werden noch immer gravierende Fehler in der Vermittlung der Shoah gemacht. Mehr Interdisziplinarität, mehr Offenheit für Medien wie Comics, Kurzfilme etc. und der erweiterte Blick auf die Shoah in der Ukraine, Belarus oder auch Nordafrika wären wichtig. Die Beteiligten waren sich nicht immer einig, aber doch darin, dass in der Bildung unbedingt jüdische Perspektiven auf die Shoah vermittelt werden sollen. Und zwar nicht nur auf das Morden und die Verfolgung, sondern auch mit Blick auf den jüdischen Widerstand oder Displaced Persons. Literatur, Tagebücher, Verfilmungen – das Material liegt vor. Die Umsetzung ist immer das Schwerste.

Die Expert:innen stellten sich Fragen wie: Welche Chancen ergeben sich für die Verknüpfung von literarischem mit historischem Lernen? Welche Rolle spielen unterschiedliche mediale Formen wie z.B. Kurzfilme bzw. Literaturverfilmungen, Comics oder Graphic Novels sowie Bilderbücher? Wie gehören Erinnerungskultur und Bekämpfung des Antisemitismus durch pädagogische Präventionsarbeit zusammen? In Anwesenheit von rund 50 Zuhörer:innen diskutierten Prof. Dr. Anja Ballis, Professorin für die Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur an der LMU München, Prof. Dr. Sascha Feuchert, Professor für Neuere Deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Holocaust- und Lagerliteratur sowie ihre Didaktik an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Dr. Andrea Schwermer, Referentin im Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Rebecca Seidler, 1. Vorsitzende des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen und Dr. Susanne Urban, Leiterin Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen) intensiv und durchaus kontrovers die Erinnerungskultur, aber auch die Versäumnisse in der Lehrer:innenausbildung – trotz der vielen Materialien und Empfehlungen der KMK. Bei Pädagog:innen ist antisemitismuskritische Ausbildung kaum oder gar nicht in der Praxis vorhanden. Der Umgang mit der Shoah wird oft auf Besuche in Gedenkstätten beschränkt; das Tagebuch der Anne Frank oder ungeeignete Literatur verweisen darauf – es werden noch immer gravierende Fehler in der Vermittlung der Shoah gemacht. Mehr Interdisziplinarität, mehr Offenheit für Medien wie Comics, Kurzfilme etc. und der erweiterte Blick auf die Shoah in der Ukraine, Belarus oder auch Nordafrika wären wichtig. Die Beteiligten waren sich nicht immer einig, aber doch darin, dass in der Bildung unbedingt jüdische Perspektiven auf die Shoah vermittelt werden sollen. Und zwar nicht nur auf das Morden und die Verfolgung, sondern auch mit Blick auf den jüdischen Widerstand oder Displaced Persons. Literatur, Tagebücher, Verfilmungen – das Material liegt vor. Die Umsetzung ist immer das Schwerste.

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