Am 8. November, noch vor Schabbatbeginn, wurde die Ausstellung von RIAS Hessen eröffnet. Diesmal im Atrium im Rathaus in Gießen, vor allem dank des Engagements von Oberbürgermeister Becher. Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher fand in seiner Begrüßung klare Worte und ließ keinen Zweifel an seiner Positionierung gegen Antisemitismus. Danach sprachen Dow Aviv von der Jüdischen Gemeinde Gießen und Nicolas Asriël Obitz als Vorsitzender der AG DIG Gießen und Susanne Urban von RIAS Hessen. Rund 40 Teilnehmende waren anwesend. Die emotionalen Schilderungen, was sich seit dem 7.10.23 verändert habe, ergriff einige Anwesende sichtlich. Es war also auch ein Raum für Empathie und Emotionen.
Dow Aviv verglich Judenhass mit einem Krebsgeschwür. Dabei werde schließlich, wenn man nicht eine Behandlung beginne, alles zerstört. Awiw meinte damit unsere Gesellschaft. Er unterstrich auch, dass es schlimm sei, wenn Antisemitismus Juden und Jüdinnen nach und nach die Würde nehme. Nicolas Obitz berichtete, wie er einen Tag vor dem 7.10.23 aus Israel zurückgekehrt sei. Eine junge Frau, die nur wenige Stunden später von den Terroristen auf dem Supernova Festival ermordet wurde, habe er noch kennen gelernt. „Es ist eine dunkle Zeit, aber solange es noch Menschen gibt, die wissen, was Antisemitismus ist, die ihn allen Widerständen zum Trotz benennen und sich gegen ihn auflehnen, werden wir immer wieder Lichter finden, die uns hoffentlich schon bald einen Weg in eine friedvollere Zeit für alle weisen.“ Die Ausstellung ist bis zum 9. Januar 2025 im Rathaus zu sehen. Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 7.30 bis 18 Uhr und freitags bis 13 Uhr.
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