Gedenkfeier Kassel 7.11.2024

Gedenkfeier zu den Novemberpogromen 1938 am Donnerstag, 7. November 2024, 18 Uhr im Bürgersaal des Kasseler Rathauses
Seit vielen Jahren erinnert die Stadt Kassel am 7. November in Kassel an die Pogromnacht 1938, an die Stürmung der Kasseler Synagoge, an gewaltsame Übergriffe auf jüdische Bürgerinnen und Bürger sowie auf jüdische Einrichtungen. Mit den darauffolgenden Deportationen in die Vernichtungslager waren sie  der Auftakt zum Versuch, jüdisches Leben systematisch zu vernichten. Die Erinnerung daran lässt uns eindringlich mahnen: „Nie wieder!“ Und: „Nie wieder ist Jetzt!“ Seit dem 7. Oktober 2023, dem terroristischen Überfall der Hamas auf Menschen in Israel, haben antisemitische Vorfälle und Straftaten hierzulande wieder erheblich zugenommen. Während verzweifelte Israelis immer noch um das Leben ihrer verschleppten Angehörigen bangen, sehen sich Jüdinnen und Juden in unserem Land zunehmend mit Anfeindungen und Bedrohungen konfrontiert. Für die während der Gedenkfeier rund 300 Anwesenden war es kein einfacher Abend. Viel Schweres wurde berichtet.  Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Dr. Schoeller, der eindringlich Solidarität mit der jüdischen Community und Israel beschwor, berichtete als Hauptreferentin Dr. Susanne Urban von RIAS Hessen über Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart und betonte, die antisemitische Welle seit dem 7.10.23 hätte man kommen sehen können. Jüdinnen und Juden sähen sich nach dem 7. Oktober 2023 zunehmenden Anfeindungen und Bedrohungen ausgesetzt und sie beklagte, dass es nach dem Massaker der Hamas keine umfassende Solidarisierung der Zivilgesellschaft gegeben habe. Die fehlende Empathie mit Jüdinnen und Juden zeige, dass der Antisemitismus von den meisten in Deutschland als historisches Phänomen gewertet werde, das Vorhandensein eines strukturellen Antisemitismus aber verneint werde. Was macht all das mit Jüdinnen und Juden in Deutschland? Davon berichteten Miki Lazar, Vorstandsmitglied der Kasseler jüdischen Gemeinde, Frederic Joel Willing, Jüdische Hochschulgruppe Kassel, und Marietta Geismann, Projektmitarbeiterin und Studentin. Die musikalische Umrahmung sowie die Vorpremiere eines Theaterstücks rundeten den Abend ab, der zeigte: Antisemitismus ist Gegenwart, und die Demokratie erodiert. Juden und Jüdinnen fragen sich, wie es weitergehen kann und w sie noch sicher leben können.

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EinladungInfo Ablauf 7.11.24

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