Vortrag an der TU Berlin: Antisemitismus in der Erinnerung an die Shoah, 21.6.2023

Dr. Susanne Urban beschäftigte sich in Ihrem Vortrag mit Zeitzeugenberichten und Statements zu Antisemitismus. Sie stellte die These auf, dass angesichts von Deportation und Lager Berichte über antisemitische Alltagserfahrungen wegbrechen und andere Aspekte extremer Erfahrungen im Fokus stehen. Sie ging dabei auch den Fragen nach, wie Kinder und Enkel Überlebender der Shoah in ihren Erzählungen und Darstellungen mit dem Antisemitismus der Nazi-Zeit umgehen und wie sie heute auf Antisemitismus blicken. Diese transgenerationellen Erinnerungsprozesse wurden anhand vieler Zitate aus der jüdischen Perspektive unterstrichen. Die Einblicke, so die Teilnehmenden, waren erschütternd, ernüchternd und zeigen auf, dass es durchaus Stimmen in der 4. Generation gibt, die angesichts der fehlenden antisemitismuskritischen Haltungen u.a. an Universitäten oder in manchen Kunst- und Kulturzusammenhängen, die Zukunft in Deutschland in Frage stellen. Antisemitismuserfahrungen sind in jüdische Biografien hineingewoben, sie sind Narrative der Vergangenheit, die eng mit Verfolgung, Entrechtung und Mord zusammenhängen. Sie sind verwoben mit Angst vor der Flucht und Migrationserfahrung. Und sie sind eine Folie für erfahrene und antizipierte antisemitische Gelegenheitsstrukturen.

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