Jahresbericht RIAS Hessen
Kategoriensystem Antisemitisches Othering
Der Post-Shoah-Antisemitismus ist ein Phänomen, bei dem Schuld- und Erinnerungsabwehrmechanismen eingesetzt werden, um die während der Shoah begangenen Verbrechen zu verharmlosen, zu relativieren oder zu leugnen. Dies schließt häufig positive Bezüge zum Nationalsozialismus ein und kann sich auch in Schändungen von Gedenkstätten äußern. Diese Form des Antisemitismus wird auch als sekundärer Antisemitismus bezeichnet, weil diese Erscheinungsform nach der Shoah entstanden ist und die Shoah, in Form von Abwehr, Relativierung oder Gutheißung, zugleich zentraler Bezugspunkt antisemitischen Denkens und Handelns ist.