Über uns | about us
עלינו | о нас

Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen) widmet sich in erster Linie der Unterstützung der von antisemitischen Vorfällen Betroffenen und der Dokumentation sowie Analyse des Antisemitismus in Hessen.

Wir sind für Sie da: für Betroffene, Angehörige sowie Bekannte von Betroffenen als auch für Zeuginnen/Zeugen und Personen, die anderweitig von antisemitischen Vorfällen Kenntnis erlangt haben. Bei vertiefendem Gesprächsbedarf und dem Wunsch nach psychosozialer Beratung sind unsere engsten Partner die Kolleginnen von OFEK Hessen e.V.
Bei z.B. antiziganistischen Fällen und auf Wunsch der Ratsuchenden verweisen wir auch an andere Opfer-, Psychosozial- oder Antidiskriminierungsberatungsstellen. Für uns ist der Schutz der Betroffenen entscheidend. Daher behandeln wir die mit uns geteilten Informationen vertraulich und anonymisieren alle entsprechenden Daten. Zudem entscheiden die Betroffenen selbst, wie mit ihren Informationen verfahren wird. Vgl. die Richtlinien des Bundesverbands RIAS e.V.

Die Vorfälle werten wir nach einem bundesweit von allen RIAS-Stellen genutzten Kategoriensystem aus, um Erscheinungsformen und Ausmaß sowie Tendenzen und thematische Schwerpunkte hessenweit zu erheben. Mehr zu unserer Arbeitsweise finden Sie hier sowie auf der Website des Bundesverbandes. Als Teil des RIAS-Netzwerks arbeiten wir gemeinsam mit dem Bundesverband RIAS e.V. und den Mitgliedern der Bundesarbeitsgemeinschaft an der Sichtbarmachung von Antisemitismus. Die zentrale Grundlage unserer Arbeit ist die Arbeitsdefinition Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) und die dazugehörige Arbeitsdefinition zur Leugnung und Verfälschung des Holocaust.

„Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort und Tat gegen jüdische oder nicht-jüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum, sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen und religiöse Einrichtungen. … Erscheinungsformen von Antisemitismus können sich auch gegen den Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, richten.“

Wir wollen über Antisemitismus informieren und die Gesellschaft sensibilisieren. Hierzu machen wir auch die vielfältigen Erfahrungen und Wahrnehmungen der von Antisemitismus Betroffenen sichtbar.

RIAS Säulenmodell

Bei der Aufnahme von Vorfällen ist für Betroffene bzw. aufmerksame Beobachter und beobachterinne, die Antisemitismus wahrnehmen, die Niedrigschwelligkeit entscheidend. Hierfür haben wir das bundesweit genutzte Online-Meldeverfahrens und unsere Erreichbarkeit über Mail und Telefon. Wir dokumentieren antisemitische Vorfälle jeder Art und auch unterhalb der Strafbarkeitsgrenzet: körperliche Angriffe oder deren Androhung, Sachbeschädigungen, Beleidigungen, gezielte Hasskommentare, aber auch Graffiti, Plakate oder Aufkleber.

Meldungen werden unabhängig davon aufgenommen, ob diese Vorfälle strafrechtliche Relevanz haben. Ob Sie den Vorfall bei der Polizei anzeigen, entscheiden Sie!

Als Teil unserer Öffentlichkeitsarbeit organisieren wir Veranstaltungen zu Antisemitismus und arbeiten an der gesellschaftlichen Sensibilisierung für dieses Phänomen. Dies geschieht auch durch die Berichterstattung über antisemitische Vorfälle in Hessen. Die Dokumentation dient der Evaluation und Weiterentwicklung sowie Erarbeitung von Handlungskonzepten zur Bildungsarbeit.

RIAS Hessen ist in Bildung, Wissenschaft und Forschung, basierend auf einem breiten Netzwerk, aktiv. Diese Vernetzung ist uns wichtig. Wir sind auf Konferenzen vertreten, bieten Workshops für Organisationen und Multiplikatoren an und stehen für Auskünfte zu Erscheinungsformen des Antisemitismus bereit.
Erkenntnisse aus unserer Tätigkeit spiegeln sich in der Konzeptwerkstatt Antisemitismus, in der sich  Akteure aus Hessen über Antisemitismus austauschen. Die öffentlichen „Werkstattgespräche Antisemitismus“ finden zwei Mal jährlich statt.

Haben Sie einen antisemitischen Vorfall wahrgenommen oder sind selbst betroffen? Nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf!