Plakat RIAS

Am 27. Februar wurde die Ausstellung von RIAS Hessen an der Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit auf dem Campus Kassel eröffnet. Rund 100 Teilnehmende (Studierende und Lehrpersonal) begleiteten die Eröffnung. Es sprachen: Sigrid Josephs (Campusdekanin Fachbereich Polizei), Prof. Dr. Stefan Achler (Campusdekan Fachbereich Verwaltung), Ilana Katz (Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Kassel) und Susanne Urban (RIAS Hessen). Beide Vertreter:innen der HöMS betonten, wie wichtig es sei, sich mit Antisemitismus zu befassen und den Betroffenen zuzuhören und ihre Perspektive zu verstehen. Ilana Katz berichtete aus dem jüdischen Alltag, der immer wieder von Exotisierung, aber auch Othering geprägt werde. Vorurteile seien auch in akademischen Kreisen vorhanden, und es müsse dringend breit aufgeklärt und über Antisemitismus informiert werden. Sie erzählte auch, wie sie als Person, die in der Öffentlichkeit bekannt ist, immer wieder beschimpft und angegangen wird. Susanne Urban lieferte Einblicke in die Situation in Hessen und wie sehr Antisemitismus Räume für jüdische Personen einenge. Antisemitismusfreie Räume gebe es kaum noch.
Die Ausstellung auf dem Campus der HöMS in Kassel kann nur nach Voranmeldung besichtigt werden: HöMS – Campus Kassel, Frankfurter Straße 365, 34134 Kassel, Lehrsaalgebäude (alt 3/neu 6) im 2. OG (Kontakt zum Campus Kassel)
Grußworte sprachen der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Gert-Uwe Mende, Dr. Jacob Gutmark (Landesverband Jüdischer Gemeinden in Hessen und Jüdische Gemeinde Wiesbaden) sowie Dr. Reiner Becker (Demokratiezentrum Hessen). Jonathan Kalmanovich, Steve…
Chanukka 2023 ist schwer. Die Massaker in Israel am 7.10.2023 haben alles verändert, seitdem sind Sicherheiten erschüttert und es blieb wenig Raum für Trauer und Ruhe. Noch immer sind Geiseln in Gefangenschaft der Hamas und ein ganzes Land ist traumatisiert.
Antisemitismus auch in Deutschland und auch in Hessen ist noch sichtbarer und offensiver geworden und was dies langfristig bedeutet, ist noch nicht abzuschätzen.
Wir von der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen versuchen, als vertrauensvolle Anlaufstelle und mit Empathie für Betroffene zu agieren und als fachlicher Ansprechpartner zu fungieren.
Wir können derzeit keinen Optimismus vermitteln, doch das Judentum hat vieles überstanden, überlebt, immer wieder aufgebaut und die Erinnerung an Erlebtes gestaltet.
Der jüdische Poet und Musiker Leonard Cohen schrieb in einem Song: "There is a crack in everything, that's where the light comes in."
Wir glauben an diesen Spalt, durch den sich das Licht irgendwann den Weg bahnen wird.
Anbei unsere Grüße zu Chanukka 2023.
Susanne Urban und Leonie Nützl